Veggie-Brotzeit der Saison mit gegrilltem Spargel, Räuchertofu und Radieschenblätter-Pesto

Irgendwie mache ich abends kaum noch Brotzeit, aber wenn es belegte Brote gibt, dann wird im wahrsten Sinne des Wortes richtig hochgestapelt, so wie bei diesem Prachtexemplar hier: Es treffen einige Lieblinge der Saison auf verschiedene Texturen und Aromen, yummy! Für mich war nämlich eine der größten Veränderungen bei der Umstellung von der omnivoren auf die Veggie-Ernährung, dass die tyische, schnelle Feierabendbrotzeit gar nicht mehr so einfach und schnell wie früher lief. Es sind nämlich viele über die Jahre hinweg gewohnte Beläge weggefallen: Erst habe ich auf Wurst, Fleischsalat und Co verzichtet und immer Käsebrot essen war mir dann auch zu eintönig. Und dann habe ich Schritt für Schritt realisiert, dass Kuhmilch jetzt auch nicht so tierfreundlich und gesund ist, und mehr und mehr meine Ernährung auf vegan umgestellt, das Käsebrot fiel also komplett weg. (Zumindest kaufe ich keinen Käse mehr, unterwegs mache ich manchmal noch Ausnahmen) Mit dieser Entwicklung gab’s bei uns irgendwie immer weniger Brotzeit und abends meist eine Bowl, ein Curry oder ähnliches. Ab und zu esse ich aber doch gerne ein leckeres belegtes Brot. Am liebsten ein richtig frisches, kerniges Finnenbrot, Vollkornbrot oder angetoastetes Roggen-Dinkel-Brot. Ich bin sogar immer wieder mal am überlegen, mir einen Panini-Grill anzuschaffen.

Ich freue mich zwar, dass mittlerweile die Range an veganen Produkten auch in diesem Bereich gewachsen ist und es einige Aufstriche oder Aufschnitte zu kaufen gibt. Aber eine, von den vielen Sachen, die ich bei meinem Veggie-Weg gelernt habe, ist eben, dass ich am liebsten immer noch frische, unverarbeitete, beziehungsweise selbst gekochte Zutaten bevorzuge. Und beim Brotbelag fällt es dann halt so richtig auf, dass es dann eben auch mehr Arbeit macht, als ein paar (Veggie-) Wurst und Käsesorten aus der Packung zu nehmen und aufs Brot zu legen.

Wenn wir am Wochenende frühstücken und ich richtig Zeit habe alles genussvoll zu- und vorzubereiten, gibt’s dann immer auch eine bunte Auswahl an feinen veggie Sachen als Belag für Brot oder Brötchen, wie zum Beispiel Antipasti, Hummus, Pesto oder knusprige Räuchertofuscheibchen. Und aus dem, was so letztens bei uns alles auf dem Frühstückstisch war, habe ich mehr oder weniger zufällig so eine feine Kombi auf meinem Brot gestapelt, die ich euch nun gerne als Sandwichidee weitergeben möchte. Oder auch um eure Kreativität anzuregen, und aufzuzeigen, wie viele unbegrenzte Möglichkeiten es auch für Veggie-Brotzeitfreunde gibt -abseits des Konvenience Fleisch- und Käse-Ersatzregals, auch wenn ich dort auch mal gerne zugreife :)

Hier kommt also jetzt das Rezept, das ihr euch wahrscheinlich schon aufgrund der Bilder erschließen könnt. Je nach dem davon, wieviel Brote ihr belegen möchtet, sind Mengen der Zutaten variabel, aber ich denke ihr kommt hier auch ohne Angaben klar:

  • Brot eurer Wahl, in möglichst gleichmäßig dicke Scheiben geschnitten
  • Grüner Spargel, je nach dicke der Länge nach halbiert und mit etwas Olivenöl und Meersalz im Ofen gegrillt
  • Räuchertofu in Scheiben in der Pfanne knusprig gebraten
  • Radieschen in Scheiben geschnitten
  • gewaschene Salat-, Spinat,- oder Wildkräuterblätter
  • Pesto nach Wahl: ich mache gerne aus dem Radieschen-Grün direkt ein Pesto, ihr könnt auch Bärlauch- oder Basilikumpesto nehmen
  • Cremige Aufstriche oder Soßen, ich habe hier Olivenpaste und vegane Mayo verwendet. Wenn ihr das nicht mögt, oder vertragt, geht auch gut Nussmus, Sesammuss, Balsamico-Essenz…
  • Frische gehackte Kräuter und/oder geröstete Sonnenblumenkerne zum drüber streuen

Ihr könnt das Sandwich als dekoratives Schnittchen belegen ohne „Deckel“ oder auch als Doppeldecker-Sandwich.
Ich streiche zunächst auf die Brotscheibe Olivenpaste und belege dann mit Räuchertofu. Der Tofu wird mit Pesto und etwas Mayo gesprenkelt und mit Salatblättern abgedeckt. Obendrauf oder zwischen den Tofu noch die Radieschenscheiben schieben. Am Schluss wird der Spargel draufgelegt und mit Kernen und Kräutern und nochmals Pesto getoppt. Wenn ihr einen Doppeldecker machen möchtet, wird die Brotscheibe die als Deckel draufkommt, auch wieder an der unteren Scheibe mit Olivenpaste, Mayo und/oder Pesto bestrichen, ganz nach eurem Geschmack.

Ihr seht, eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Mögt ihr keinen Spargel, grillt doch andres Gemüse, zB. Auberginenscheiben. Mögt ihr keinen Tofu, nehmt geröstete Kichererbsen oder was andres knuspriges. Ich habe die Sandwiches schon für meinen Freund als auch Besuch gemacht und sie wurden für sehr lecker befunden, von mir natürlich sowieso :)

Was sind eure liebsten Sandwiches, mit denen man ganz toll hochstapeln kann? Ich habe sogar noch ein leckeres saisonales Frühjahrs-Sandwich parat, diesmal dann für gesundes, süßes Frühstück. Das kommt dann auch bald hier auf den Blog. Ach ja: Wenn ihr Interesse an einem Rezept für Radieschen-Blätter-Pesto habt, kommentiert hier gerne, dann bekommt ihr es :)